Nachwehen aus dem Spitzenspiel
Szilagyi zu 2 Monaten Tätigkeitsverbot verknackt
03.12.2015 - Nachwehen aus dem Spitzenspiel - Stanislav Szilagyi, Trainer von A-Junioren-Gruppenligist TSV Künzell, ist vom Regionalsportgericht um Horst Holl (Rotenburg) zu einem zweimonatigen Platz- und Tätigkeitsverbot verdonnert worden. Ursächlich dafür sind Vorfälle aus der Schlussphase des Topspiels zwischen dem JFV Aulatal-Kirchheim und dem TSV Künzell (3:3) in Niederaula am 14. November 2015.
Wie Holl, der weder Verein noch den Namen des Trainers nannte, berichtet, sei der betreffende Trainer durch "lautstarkes kritisieren" in die Schusslinie des Schiedsrichters geraten. Da sich der Trainer geweigert habe, den Innenraum nach Aufforderung des Unparteiischen zu verlassen, habe der Schiedsrichter sogar mit Spielabbruch gedroht. Danach seien Vereinsverantwortliche auf den Trainer zugegangen und hätten ihn darum gebeten, hinter die Barriere zu gehen. Der Trainer habe darauf dann auch reagiert und somit zumindest noch den Spielabbruch abwenden können. Durch den Spielbericht des Schiedsrichters wurde schließlich ein schriftliches Verfahren eingeleitet, an dessen Ende der Trainer neben der zweimonatigen Sperre (25. November 2015 bis 24. Januar 2016) noch eine Geldstrafe über 200 Euro aufgebrummt bekam. Zudem wurde der Verein des Trainers mit 50 Euro Strafe belegt.
Szilagyi bestätigte auf Nachfrage, dass es sich um ihn handele, und schildert seine Sicht der Dinge, die nur in Nuancen abweicht. Denn, so meint er, habe er zwar nicht sofort den Innenraum verlassen, dies jedoch letztlich aus freien Stücken und nicht nach Aufforderung gemacht. Ansonsten zeigt sich der ehemalige Lehnerzer Top-Torjäger durchaus einsichtig, schließlich sei die Lautstärke nicht in Ordnung gewesen, gleichzeitig unterstreicht er: "Ich habe den Schiedsrichter weder bedroht noch beleidigt."
Über das Spiel an sich ist der 34-Jährige aber noch immer nicht hinweg: "Die Jungs haben vier Trainingseinheiten in der Woche zuvor gehabt, haben sich top auf das Spiel vorbereitet und am Ende waren es zwei Entscheidungen des Schiedsrichters, die das Spiel haben kippen lassen." So ist Szilagyi sowohl mit dem Treffer zum 2:2 in der 86. Minute ("Handtor") und dem 2:3 aus Künzeller Sicht in der 88. Minute ("nie ein Elfmeter") nach wie vor nicht einverstanden. Er und seine Spieler hätten aufgrund dessen zumindest für diesen Tag den Spaß am Fußball verloren gehabt. "Die Strafe akzeptiere ich dennoch, weil ich danach eben lautstark wurde. Aber Fußball ist eben auch emotional, ich lebe den Sport was weiß ich wie lange schon." Ein kleines Happyend feierten die Künzeller Spieler in besagter Partie dennoch: Julian Mans erzielte quasi mit dem Abpfiff den Ausgleich zum 3:3.
Die Strafe ist seit heute rechtskräftig, da Künzell auf einen Einspruch verzichtete. Szilagyi selbst wird höchstens Hallenturniere verpassen, da in den Zeitraum der Sperre nur ein Gruppenliga-Spieltag gefallen wäre, dieser jedoch am vergangenen Wochenende abgesagt worden war. (Quelle: torgranate.de »)